Mary Downing Hahn - Ich und Sandra

"Oben drauf war ein »Cheerleader«, ein Mädchen, das die 
 Anfeuerungsrufe bei Sportwettkämpfen leitet." S. 97

Originaltitel: The Sara Summer
Seiten: 143
Verlag: Carl Ueberreuter

Warum dieses Buch: Ich hatte, wie man ja auf meinem Blog sehen kann eine böse Leseflaute. Als ich mich dann auf einem Kinderbuchflohmarkt herumgetrieben hab, hatte ich dieses Buch auf einmal in der Hand. Wohl nicht wegen des ansprechenden Covers (das ist so furchtbar, dass ich mich nicht mal bemüht hab ein gutes Foto zu machen)...
Ich weiß gar nicht wieso. In jedem Fall hab ich den Klappentext gelesen und mir gedacht: "Das ist bestimmt super schlecht, das würde ich jetzt gern lesen."

Klappentext: Ich bin zwölf. Und einsneunundsiebzig groß. In der Schule nennen sie mich Giraffe. Keiner mag mich. Bloß das neue Mädchen von nebenan. Jetzt sind wir zu zweit und tun, was uns Soaß macht. Nur, manchmal hab' ich das Gefühl, daß Sandras Späße ein bißchen zu weit gehen...

Review: Man darf nicht vergessen: Dieses Buch ist in den späten 70ern erschienen. Schlimme Dinge wie Mord und Totschlag darf man also schon mal nicht erwarten.
Aber ich war dann doch relativ überrascht, dass so überhaupt nichts greifbares passiert ist. Auch nichts nacherzählbares (ich habs probiert!)
Nach weit über 100 Seiten kommt dann aber die Action... und ist auf der nächsten Seite schon wieder vorbei.
Die beiden Protagonistinnen sind auch nur mäßig sympathisch. Wobei die Hauptfigur Emily für zwölfjährige vielleicht sogar heute noch etwas an Identifikationspotential bietet. Ich bin nur halt keine zwölf.

Aber! Aber! Mir hat das Buch trotzdem gefallen. Für mich war es extrem spannend zu sehen, wie das Amerika der 70er geschildert wurde.. und noch spannender, wie deutsche Übersetzer in den frühen 80ern mit diesen Schilderungen umgegangen sind: Zum Beispiel wurde Cola hier mit Coka übersetzt und als das erste Mal ein Cheerleader Erwähnung fand, folgte die Erklärung auf dem Fuße. Auch interessant ist, dass der Name einer Hauptfigur geändert wurde. Ich gehe zumindest davon aus, dass Emilys Freundin in der Originalversion - die A Sara Summer heißt - nicht Sandra heißen wird.
Hier kann ich mir allerdings keinen Reim drauf machen. Zumindest hätte ich nicht gedacht, dass Sara in den 80ern ein so seltener Name war, dass man ihn ändern musste.

Hm, nein, also spannend war das Buch ja jetzt nicht so unbedingt, aber ich hatte es sehr schnell ausgelesen (mag an den dicken Seiten liegen) und es hat mich motiviert gleich ein neues Buch anzufangen. Und im Bezug auf die oben erwähnte Leseflaute, finde ich das so toll, dass ich mich zusammen reißen muss, dem Buch nicht fünf Punkte zu geben!
Mit den Punkten ist das so eine Sache. Ich würde niemandem wirklich empfehlen, es zu lesen, obwohl ich es unterhaltsam fand. Ich gebe deswegen nur zwei Punkte, auch wenn es aus persönlichen Gründen mehr verdient hätte.
  


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