Glücklich ist dieser Ort - 1000 Graffiti aus Pompeji

"Dionysos, / Ich will dich!"

Verlag: Reclam
Seiten: 345
Warum dieses Buch: Gekauft hab ich das Buch in einer Zeit, in der ich gerade ganz viele tote, alte Sprachen im Kopf hatte Ich hatte die Hoffnung, mein eingerostetes Latein ein bisschen auffrischen zu können. Aber eigentlich muss ich das gar nicht weiter erklären: Ich meine, Graffiti aus Pompeji, wie cool ist das bitte. ;)  Ich hatte das Buch aber noch nie von vorn bis hinten durchgelesen, sondern immer nur unstrukturiert drin herum geblättert. Da ich jetzt für die Regenbogenchallenge ein oranges Buch gebraucht habe, und mir echt keines kaufen wollte, nur weil das Cover eine bestimmte Farbe hatte, habe ich es richtig gelesen

Das sagt der Klappentext: "Glücklich ist dieser Ort!" (felix hic locus est): So brachte vor rund 2000 Jahren an ein Pompejaner spontan einer Hauswand seine Zufriedenheit zum Ausdruck - ohne zu ahnen, dass durch den gewaltigen Vesuvausbruch des Jahres 79 die Stadt schon bald mit einem Schlag untergehen sollte. Mit ihr wurden auch Tausende von Graffiti konserviert, die doch gar nicht für die Ewigkeit bestimmt waren. Es ist die Faszination des Alltäglichen und seiner Unmittelbarkeit in diesen Wandkritzeleien, die den Leser heute in ihren Bann ziehen. 

Das sage ich: Um eine ernsthafte Kritik über.. keine Ahnung.. Übersetzung oder Auswahl der Graffiti zu schreiben, habe ich mich natürlich nicht genug damit beschäftigt. Darum wird diese Rezension denkbar kurz ausfallen.

Grundsätzlich ist immer der Originaltext (manchmal mit Bildern) und die Deutsche Übersetzung angegeben. Außerdem findet man in der Beschreibung die Nummerierung der Graffiti und die Angabe, wo sie angebracht waren.

Schon im Vorwort wird erwähnt, dass solche Texte in der Schule eben nicht behandelt werden und darum das Bild der vorbildlichen und unantastbaren Antike gewahrt wird. Tja, da bin wohl auch ich auf dieses Bild reingefallen. Es wäre mir nie im Traum eingefallen, (denn über sowas denkt man ja auch nicht nach...) dass die Menschen damals geistige Ergüsse an Hauswände angebracht haben, die moderne Toilettenkritzeleien an im Niveau bei weitem unterschreiten. Dass man Hauswände für persönliche Nachrichten benutzt hat, hat mich jetzt nicht so überrascht, das haben die Wikinger ja auch ähnlich gemacht. Dass man aber beschreibt, wer sich mit wem auf welche Art sexuell vergnügt, und ihn dann noch mit einem klingenden Schimpfwort betitelt, war mir aber neu. Sehr amüsant zu lesen.
Das Buch ist natürlich nicht unbedingt dazu gemacht, es von vorn bis hinten durchzulesen, das würde die meisten Leute wahrscheinlich langweilen. Aber ab und an zu blättern ist wirklich schlicht und ergreifend einfach witzig. Im Vorwort wird außerdem empfohlen, das Buch mit an den Originalschauplatz zu nehmen und sich ausgerüstet mit etwas Fantasie auf die Suche nach den besagten Hauswänden und Zimmern zu begeben. Irgendwann möchte ich das auch mal machen...

Eigentlich kann man dieses Buch schlecht bewerten, aber da ich es lustig finde, gebe ich einfach die volle Hüteanzahl.




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