Paige Toon - One Perfect Summer

Seiten: 455
Verlag: Simon & Schuster

Warum dieses Buch: Ich habe es mir wohl nur wegen Titel und Cover gekauft, irgendwann im Frühsommer vor ein paar Jahren. Ich glaube ich dachte einfach, es wäre eine gute Sommerlektüre. Allerdings habe ich es in diesem Sommer nicht geschafft es zu lesen, und so ist es ziemlich lang auf meinem SuB herumgestaubt.

Das sagt der Klappentext: Ever wondered what happened to your first love?
Alice is 18 and about to start university while Joe's life is going nowhere. A Dorset summer, a chance meeting, and the two of them fall into step as if they have known each other forever.

But their idyll is shattered unexpectedly. Alice heads off to Cambridge and slowly picks up the pieces of her broken heart. When she catches the attention of Lukas - gorgeous, gifted, rich boy Lukas - she is carried along by his charm, swept up by his ambitious plans for a future together.

Years later, at just the wrong time, Joe is back, but out of reach in a way that Alice could never have imagined. Life has moved on, the divide between them is now so great.

Surely it is far too late to recapture that perfect summer of long-ago?

Das sage ich: Obwohl ich mir - äußerst untypisch für mich - beim Lesen überhaupt keine Notizen gemacht habe, habe ich sehr viele Gedanken zu One Perfect Summer

Eigentlich hatte ich den Großteil des Buches in einem Zug ausgelesen. Trotzdem habe ich insgesamt über zwei Wochen gebraucht. Der Grund dafür war, dass es ziemlich lang gedauert hat, bis es mich endlich fesseln konnte. Aber dann hat es mich auch wirklich nicht mehr losgelassen.

Das Buch wird aus der Sicht der Protagonistin Alice erzählt. Da ich den Klappentext nicht wirklich gelesen hatte, haben mich die riesigen Zeitsprünge erst ziemlich überrascht. Mir war  noch nicht klar, dass hier ein halbes Leben erzählt wird. Rückblickend sind die Sprünge aber natürlich notwendig und meistens verkraftet die Handlung sie ganz gut. Es passiert auch nur ein oder zweimal, dass wirklich ganze Jahre ausgelassen werden.
Alles in Allem war ich sehr zufrieden mit der Erzählweise und dem Schreibstil der Geschichte. Besonders nett fand ich, dass sich Alice ab und zu direkt an die Leser zu wenden scheint.

Der Anfang,.. nunja, zieht sich ein bisschen. Meinegüte, ist halt die erste Liebe, jaja, ganz toll, ui, ein Salto der Gefühle... blabla. Kennt man schon. War mir zu sehr ausgeschmückt. Im Nachhinein passt der Anfang sehr gut zu dem ganzen Buch und ich hätte mir nichts anderes gewünscht, aber fesseln konnte mich der erste Teil doch recht spät.
An diesem Anfang sind mir auch noch Dinge aufgefallen, die ich später - falls sie sich wiederholt haben - durch die Spannung unreflektiert hingenommen habe. Die Handlungen mancher Figuren waren für mich teilweise übertrieben und nicht gut nachvollziehbar. Die Protagonisten haben zu lang eine gewisse "Mein Leben ist ganz furchtbar, du liebe Güte bin ich Emo"-Attitüde an den Tag gelegt, bevor sie endlich gehandelt haben. Irgendwie... nervig.

Bleiben wir bei den Figuren. Die Protagonistin Alice ist sehr sympathisch und eine gute Identifikationsfigur. Auch die meisten Randfiguren sind sehr gut beschrieben. Einzig die Familie von Alice' großer Liebe Joe war mir etwas zu sehr vom Bösewicht-Typ. Für grundlos böse Figuren sind Superheldenfilme da, im Romace-Genre hätte ich mir ein bisschen mehr Tiefgang erwartet. Die Familie handelt nicht menschlich und man erfährt nie, was mit ihnen falsch gelaufen ist. Natürlich hätte eine ausführliche Analyse ihrer Boshaftigkeit den Rahmen des Buches gesprengt, aber so hat irendwie etwas gefehlt...
Ein anderes Problem hatte ich mit Lukas, einer anderen wichtigen Figur. Ich konnte leider nicht umhin ihn abgrundtief zu hassen und ich glaube nicht, dass das Ziel der Autorin war.

Noch ein paar abschließende Worte zur Handlung. Eigentlich könnte man das ganze Buch in zwei Sätzen zusammenfassen. Aber wie bereits erwähnt erstreckt sich die Handlung über Jahre und ich finde die fast 500 Seiten großteils gerechtfertigt. Ich kann aber nicht leugnen, dass sich manche Passagen dann doch - wie der Anfang - ein bisschen gezogen haben.
Dazu kommt, dass die große Liebe zwischen den beiden Protagonisten doch ein bisschen überdramatisiert wird. Einen Ticken zu viel, finde ich. One Perfect Summer hat mich echt gefesselt und ich wollte unbedingt wissen, was weiter passiert. Und zweifellos hatte ich Spaß beim Lesen! Aber trotzdem hab ich mir immer wieder gedacht, dass die Figuren sich doch jetzt bitte nicht so aufführen sollen... Stellenweise war das Ganze doch irgendwie lächerlich, unglaubwürdig.
Aber ja. Seelenverwandschaft ist eben dramatisch. Vielleicht verstehe ich davon einfach nix.

Ich würde sagen, für LeserInnen, die dieses Genre mögen, ist es wegen des schönen Schreibstils eine ganz tolle Leseempfehlung. Wer aber nicht ganz so oft und gern in das Romantikgenre reinhüpft, sollte sich sicher lieber ein anderes Buch suchen... (Ich nehme mir vor, noch ein Buch der Autorin zu lesen, vielleicht kann ich dann eine allgemeine Leseempfehlung aussprechen)

Eigentlich hätte das Buch nur drei Sterne verdient, weil mich so viele Dinge EIGENTLICH gestört haben... Aber ich hatte doch irgendwie zu viel Spaß beim Lesen. Darum vier. Ich bin heute großzügig!






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