Colleen Hoover - Weil ich Layken liebe

"»Dann erzähl mir doch mal ein bisschen von ihm«, sagt sie. »Arbeitet er schon oder geht er noch aufs College? Wenn ja, welche Fächer studiert er? Aber was mich als Mutter natürlich am meisten interessiert: Ist er ein Serienmörder?«" S.42

Verlag: dtv
Seiten: 351
Originaltitel: Slammed

Warum dieses Buch: Naja, irgendwie scheinen es alle gelesen zu haben und alle waren begeistert... Eigentlich fand ich weder Klappentext noch Cover besonders ansprechend und bin im Buchladen mehrmals dran vorbei gegangen... Aber in einem schwachen Moment wollte ich dann doch wissen, was es mit dem Buch auf sich hat, über das alle Welt spricht und schreibt...
Hätte ich mich allerdings mehr informiert und nicht nur die Sternchenangaben auf verschiedenen Blogs beäugt, hätte ich es auf Englisch gekauft...

Das sagt der Klappentext: Stell dir vor, du triffst die große Liebe - und dann kommt das Leben dazwischen...
Nach dem Tod ihres Vaters zieht die 18-jährige Layken mit ihrer Mutter und ihrem Bruder von Texas nach Michigan. Nie hätte Layken gedacht, dass sie sich dort bereits am ersten Tag Hals über Kopf verliebt. Und dass diese Liebe mit derselben Intensität erwidert wird. Es sind die ganz großen Gefühle zwischen Layken und Will. Das ganz große Glück - drei Tage lang. Denn dann stellt das Leben sich ihrer Liebe mit aller Macht in den Weg...

Das sage ich: Zuerst muss ich sagen, dass es eine ziemlich dumme Idee war, das Buch auf Deutsch zu lesen. Es geht viel um Poesie und es finden sich viele eingeschobene Gedichte die zum Teil nicht nur schön, sondern auch wichtig für die Handlung sind. Und oft kann man sie leider nicht übersetzen. Das ist also mein dringender Rat an alle, die das Buch lesen wollen: Wenn ihr könnt, lest es auf Englisch.

Und jetzt beginne ich meine Rezension und weiß immer noch nicht, wie ich dieses Buch bewerten werde.



Am Anfang hat es mir so gar nicht gefallen. Ich wusste bevor ich zu lesen begonnen habe, noch nichts über das Buch, außer, dass es viele Leser und Leserinnen beeindruckt hat. Aber ich hatte keine Ahnung gehabt in welche Richtung es gehen wird und so habe ich die ersten Kapitel besonders aufmerksam gelesen, damit mir nichts entgeht. Leider gab es da auch nichts, was einem hätte entgehen können. Der Anfang war ziemlich seicht und langweilig und die Gefühle und Handlungen der Protagonisten Will und Layken waren so unglaublich schlecht nachzuvollziehen. Ganze Kapitel hindurch hab ich nur den Kopf geschüttelt darüber, wie sehr man etwas so banales überdramatisieren kann und warum sich die praktisch erwachsenen Protagonisten nicht auch endlich so benehmen können.

Allerdings ist mir sogar noch vor der Kopfschütteln-Phase aufgefallen, dass ich unglaublich gespannt war, wie es denn nun weitergehen würde. In den ersten Kapiteln war so wenig passiert, nur dämliche Handlungen, schlecht nachvollziehbare Gefühle und sonstiges Oberflächliches. An irgendeinem Punkt war ich dann einfach nur mehr gespannt darauf, in welche Richtung sich das alles nun entwickeln wird. Springt ein Psychokiller plötzlich aus dem Gebüsch? Oder ist einer der Protagonisten am Ende selber einer?

Die Spannung ist schließlich etwa in der Mitte des Buches vorbei, als mir klar wurde, mit was für einem Buch wir es hier zu tun haben. Worum es geht. Was seine Botschaft ist und was es uns sagen will. Ja... und dann...
Das letzte Drittel des Buches habe ich dann nur noch geheult, was zwar einerseits für einen mitreißenden Roman spricht, mir aber andererseits gegen Ende nur noch auf die Nerven gegangen ist.   Grundsätzlich ist es super, wenn man von einem Buch so sehr mitgerissen wird, und in dieser Phase meines... naja... "Lesevergnügens" hätte ich dem Buch ohne Zögern fünf und mehr Sterne gegeben. Aber dann hat das Rührselige und Überdramatische Gedöns einfach und einfach nicht aufgehört. An irgendeinem Punkt hätte es gereicht, aber nein, es wird NOCHMAL schmalziger und romantischer und trauriger. Ich war so richtig froh, als es vorbei war.
(Trotzdem frage ich mich, wie es in Teil zwei und drei weiter geht. Es ist doch wirklich schon. alles. passiert.!!!)

Trotzdem ist nicht von der Hand zu weisen, dass das Buch mich unglaublich in seinen Bann gezogen  hat. Am Anfang wollte ich ihm zwei Punkte geben, kurz vor dem Ende fünf. Im Moment schwanke ich zwischen drei und vier...

Leider finde ich, dass die Hauptfiguren wenig Sympathiepotential haben. Man lernt sie zwar gut kennen, weil man ihre Reaktionen auf die verschiedensten Lebensumstände mitbekommt, aber sie sind meiner Meinung nach nur unzureichend beschrieben und haben nichts, was sie besonders macht. Die einzige Figur, die ich wirklich mag ist Laykens beste Freundin Eddie. Sie hat nicht nur eine Geschichte, sondern auch Eigenschaften, etwas was mir bei Laykens oder Wills Beschreibung zu kurz gekommen ist.
Das ist der Punkt, der mich zu meiner endgültigen Entscheidung bringt.
Weil ich Layken liebe bekommt von mir drei Punkte. Vorerst.



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