Eve Ensler - I Am an Emotional Creature



Verlag: Villard
Seiten: 159

Warum dieses Buch: Wie so oft kann ich mich auch bei diesem Buch nicht mehr wirklich daran erinnern, wie es auf meinen SuB gekommen ist. Wenn mich nicht alles täuscht, hab ich es mir selbst gekauft, in einem spontanen Anflug von Feminismus und weil das Cover mir gefallen hat. Obwohl die Autorin wohl ziemlich bekannt sein dürfte (schon auf dem Cover wird man darauf hingewiesen, dass man sie ja schon durch "The Vagina Monologues" kennen müsste), war das das erste Buch, das ich von ihr gelesen habe.

Das sagt der Klappentext: In this daring book, internationally acclaimed author and playwright Eve Ensler offers fictional monologues and stories inspired by girls around the globe. Fierce, tender, and smart, I Am an Emotional Creature is a celebration of the authentic voice inside every girl and an inspiring call to action for girls ever
ywhere to speak up, follow their dreams, and become the women they were always meant to be.

Das sage ich: Hm. Also ich habe länger für Vor- und Nachwort gebraucht, als für das ganze Buch. Beides hat auch deutlich mehr Inhalt, aber das liegt in der Natur der Textsorte...

I Am an Emotional Creature ist, wie man ja bereits durch den Klappentext weiß, eine Sammlung fiktiver Monologe, wie sie Mädchen im Teenager-Alter in verschiedensten Ländern der Welt schreiben könnten. Es geht dabei immer irgendwie um Weiblichkeit, häufig um das Erwachsenwerden und um diverse Probleme der Gesellschaft.

Es ist schwer, dieses Buch zu beurteilen, denn auch wenn sich die Gedichte zum Teil ähneln, sind die einzelnen Kapitel (die jeweils Monologe, Dialoge oder eben Gedichte sind) doch grundverschieden. Viele Monologe waren so mitreißend und haben derartig ernste und furchtbare Themen behandelt, dass es einen zu Tränen rührt. Andere behandeln das Übliche, schon Tausend Mal Gehörte und als Mädchen der Wohlstandsgesellschaft selbst Durchlebte (man möchte dazugehören, populär sein blablabla) und bedient meiner Meinung nach nur Klischees ohne wirklich zum Nachdenken anzuregen.

Generell sind viele der behandelten Themen einfach ziemlich ausgelutscht. Ich hätte mich dabei mehr gefreut einen inspirierenden Lösungsansatz zu lesen, als Gedanken von Mädchen, die sich dem Druck, der auf ihnen lastet, nicht gewachsen fühlen. In manchen Kapiteln findet sich so ein Lösungsansatz, in anderen eben einfach nicht. Da liest man dann einfach, was man schon so oft lesen musste: Gemeine Cliquenbildung, Magersucht, Scheidungskinder.... Die Art von Lektüre, wie man sie in einer Schulbibliothek gerne findet... Ein bisschen zu platt irgendwie...

Aber I Am an Emotional Creature ist eben sehr abwechslungsreich. Und alles in Allem überwiegt der Ton, der Mädchen und Frauen darauf hinweist, dass sie auf sich selbst hören und für sich selbst einstehen sollen und das finde ich sehr positiv!

Dass mich einige Kapitel fast zum Weinen gebracht haben und das Buch generell ein ziemlich deprimierendes Gefühl hinterlässt, weil es einem bewusst macht wie viel in der Welt falsch läuft... das finde ich gelungen, weil es zum Nachdenken anregt und man tatsächlich mehr für sich und seine Weiblichkeit einstehen will.

Am Ende gibt es übrigens zu jedem Kapitel ein paar Fragen zum Anregen einer Diskussion, die den Eindruck der Schullektüre übrigens noch ein bisschen verstärkt... Aber das gehört eigentlich nicht mehr dazu und ändert nichts daran, dass ich das Buch ganz gelungen fand.

Ich gebe drei Hütchen!


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