John C. Parkin - Fuck it! Loslassen, Entspannen, Glücklich sein

"Das ist jetzt ziemlich Zen und möglicherweise sehr verwirrend." S. 204

Verlag: Ariston
Seiten: 253
Originaltitel: Fuck it. The ultimate spiritual way


Warum dieses Buch: Wie vermutlich alle anderen, die dieses Buch besitzen und wie wohl auch vom Autor so beabsichtigt, habe ich das Buch wegen seines Titels in die Hand genommen. Bevor ich es gekauft hab, habe ich mir erst seinen kleinen Bruder zugelegt, weil der billiger war. Und vermutlich genauso vom Autor intendiert hat mich das kleine Büchlein mit den vielen Bildern neugierig auf das gemacht, was da dahinter steckt...

Das sagt der Klappentext: Der ultimative spirituelle Weg
Innere Gelassenheit, Ruhe und Auseglichenheit - ganz ohne Meditation, Dogma oder andere Rituale? John C. Parkin präsentiert die schnellste und effektivste Entspannungsübung, die Sie sich verostellen können. In nur zwei Worten - Fuck It - versammelt er alle fernöstlichen spirituellen Weisheitslehren und zeigt mit seinem unkonventionellen Konzept, dass Fuck It kein Fluch, sondern eine Lebenseinstellung ist, die von täglichem Stress, Druck und Ängsten befreit und direkt zu innerer Freiheit führt. Ein wahres Mantra der Moderne!

Das sage ich: Nun, mal abgesehen davon, dass ich auf einen ziemlich billigen Marketing-Trick reingefallen bin, indem ich das Buch (beide Bücher!) gekauft habe, finde ich das, was hinter diesem ganzen Fuck it! steht eigentlich sehr gut!

Es geht darum, Bedeutungen loszulassen und - so würde ich das ausdrücken - die Dinge einfach nicht mehr so ernst zu nehmen! Die Hirnwichserei sein zu lassen und zu leben (gut, das ist ein anderes Buch, aber trotzdem...). Und das halte ich für eine sehr gute Idee, da ich einer dieser Sorger bin, die liebend gerne Probleme wälzen und sich in gedanklichen Spiralen der Sorgerei ganz gern verlieren. Und das ist zugegeben sehr anstrengend. Also kommen mir solche Bücher, die mir sagen, dass ich das lassen soll immer ganz gelegen.

Ich verstehe, warum der Autor diese Worte für seine Philosophie gewählt hat. Mal abgesehen davon, dass man leicht darauf aufmerksam wird, ist es ein kraftvolller Begriff, der auch den modernen Geist dazu zu bringt kurz inne zu halten. Trotzdem finde ich gerade diesen Begriff irgendwie nicht in allen Bereichen passend. So soll man zum Beispiel "Fuck it!" zum körperlichen Schmerz sagen. Tja, das ist aber nicht so leicht, wenn man gerade wirklich starke Schmerzen hat, sodass man nicht mehr stehen oder gehen, geschweige denn noch reden und etwas sagen kann... Das mutet beim Lesen ein bisschen arrogant an, man hat das Gefühl, der gute Autor hätte wohl noch nie in seinem Leben schlimme Schmerzen gehabt und maßt sich nun an, über solche zu schreiben.
Was aber gemeint ist, ist, dass man eben grundsätzlich alles nicht so wichtig nehmen und sich weniger Sorgen machen soll. Dass man Entspannung üben und praktizieren soll. (indem man "Fuck it" sagt.) Und das empfinde ich wiederum als gute Strategie gegen den Schmerz: Entspannen und weniger Sorgen machen, DAS kann wirklich bei Schmerzen helfen.

Ich will sagen, dass ich bei manchen Kapiteln einfach das Gefühl hatte, dass die falschen Worte gewählt worden sind. Der Autor hängt sich zu sehr an seinen großartig aufregenden Titelworten auf und verliert so teilweise den Faden und wirkt gleichzeitig ein bisschen überheblich. Dieser Eindruck wird noch dazu verstärkt, dass man zu ALLEM Fuck it sagen soll. Nur nicht zu den eigenen Kindern (zu deren Erziehng allerdings wiederum sehr wohl). Nun, der Autor schreibt über seine eigenen Kinder und die Bedeutung die sie für ihn haben und dass man das nicht ändern kann. Er lässt es aber nicht zu, dass es für andere Menschen auch Bedeutungen geben kann, die sie nicht ändern können. Zu denen sie einfach nicht... ehschonwissen.. sagen können.

Hinzu kommt, dass der Autor manchmal nur die weiblichen und dann wieder nur die männlichen Leser anspricht (und dass offensichtlich ist, dass er sich nicht besonders viel Mühe beim Schreiben gegeben hat, sondern immer wieder einfach "Fuck it!" gesagt hat...). Dabei wirft er mit geschlechtsspezifischen Klischees um sich, dass es einem schlecht wird. Man muss ihm aber zugute halten, dass diese verrückte Schreibweise richtig lustig ist und ich habe mehr als einmal beim Lesen laut lachen müssen...

Als grundsätzlichen Gedankenanstöße gegen zu viel Sorgerei finde ich dieses Buch ganz gelungen, als Leitfaden, den man wörtlich nimmt und nachdem man sein Leben ausrichtet aber eher nicht.


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